Berlin, du pulsierende Metropole, du Schmelztiegel der Kulturen und Geschmäcker. Wenn der Wind mal wieder etwas kühler durch die Straßenschluchten pfeift oder einfach die Seele nach etwas Wärmendem verlangt, gibt es kaum etwas Tröstlicheres als eine dampfende Schüssel Ramen. Die japanische Nudelsuppe hat längst auch die Herzen – und Mägen – der Hauptstädter erobert. Doch wo findet man den besten Ramen in Berlin? Eine Frage, die Kenner und Neugierige gleichermaßen umtreibt. Ich habe mich auf eine kulinarische Entdeckungsreise begeben, habe Brühen geschlürft, Nudeln getestet und Atmosphären aufgesogen, um Ihnen die Crème de la Crème der Berliner Ramen-Szene vorzustellen.
Hako Ramen Prenzlauer Berg
Ein Name, der in der Berliner Ramen-Szene immer wieder fällt und unsere Rangliste anführt, ist das Hako Ramen in Prenzlauer Berg. Gelegen in der Kastanienallee 16, lockt dieses Lokal mit dem Versprechen authentischer japanischer Ramen-Erlebnisse. Und was soll man sagen? Das Versprechen wird gehalten. Schon beim Betreten spürt man eine lebendige, aber dennoch entspannte Atmosphäre. Es ist oft voll, ein gutes Zeichen, und wer ohne Wartezeit einen Platz ergattern möchte, sollte vielleicht etwas früher kommen. Die Einrichtung ist schlicht, der Fokus liegt klar auf dem, was in den Schüsseln dampft. Besonders bekannt ist Hako Ramen für seine vielfältigen Optionen, darunter auch hervorragende vegane Ramen, die selbst eingefleischte Traditionalisten überzeugen. Die Brühen, ob auf Miso- oder Sesam-Basis, sind kräftig und komplex, das Chashu (Schweinebauch) butterzart. Ein besonderes Highlight sind die hausgemachten Nudeln, die stets die perfekte Konsistenz haben. Gäste berichten von freundlichem und aufmerksamen Personal, das auch bei vollem Haus den Überblick behält. Die Preise bewegen sich meist zwischen 10 und 30 Euro pro Person, was angesichts der Qualität und Portionsgröße als fair empfunden wird. Geöffnet hat das Hako Ramen täglich von 12:00 bis 22:00 Uhr. Ein kleiner Wermutstropfen für manche: Es wird oft nur Barzahlung akzeptiert, auch wenn der Wunsch nach Kartenzahlung laut wird. Doch das tut dem Genuss keinen Abbruch – hier wird Ramen zelebriert.
Iimori Ramen
Ein weiteres Schwergewicht in der Berliner Ramen-Landschaft ist das Iimori Ramen in der Mulackstraße 29 in Mitte. Wer hierherkommt, sucht traditionelle Ramen ohne viel Schnickschnack – und wird fündig. Reservierungen sind nicht möglich, was dem Laden einen authentischen, spontanen Charakter verleiht. Selbst an einem belebten Samstagabend muss man selten länger als zehn Minuten auf einen Tisch warten. Das Ambiente ist gemütlich und einladend. Besonders hervorzuheben ist die klare Trennung zwischen Bereichen für fleischbasierte und vegane Ramen, was Veganern eine üppige und gut durchdachte Auswahl im Menü garantiert. Die Curry-Ramen und Basil-Ramen werden von Gästen besonders gelobt und als geschmackliche Highlights beschrieben. Auch die klassischen Tonkotsu Ramen überzeugen mit frischen Zutaten und dem spürbaren Können der Köche. Auf den Tischen stehen Chili-Öl und Sesam bereit, um der Suppe den letzten individuellen Schliff zu geben. Der Service gilt als sehr freundlich und aufmerksam, auch bei Fragen zu Allergenen fühlt man sich gut beraten. Preislich liegt man hier ebenfalls im Rahmen von 10 bis 30 Euro. Geöffnet ist das Iimori Ramen von Montag bis Samstag von 12:00 bis 22:00 Uhr, sonntags ist Ruhetag. Ein Ort, der für seine authentischen Aromen und die entspannte Atmosphäre geschätzt wird.
Cocolo Ramen X-berg
In der Graefestraße 11 in Kreuzberg, unweit des Kanals, befindet sich eine Institution in Sachen Berliner Ramen: Cocolo Ramen X-berg. Dieser Laden ist bekannt für seine japanischen Nudelsuppen und eine feine Auswahl an Vorspeisen. Das Ambiente wird oft als hip und lebendig beschrieben, mit einer offenen Küche, die spannende Einblicke gewährt, aber manchmal auch für einen intensiven Küchenduft im Gastraum sorgt. Wer hier isst, erlebt eine authentische, manchmal etwas trubelige Imbiss-Atmosphäre, die perfekt für eine schnelle, aber gehaltvolle Ramen-Pause ist. Die Brühen sind geschmacksintensiv, das Fleisch, wie der Kakuni (geschmorter Schweinebauch), wird als besonders zart und herzhaft gelobt. Auch die hausgemachten Limonaden sind ein Renner. Die Meinungen über die Preise gehen manchmal auseinander, insbesondere bei den Getränken, aber die Qualität der Ramen wird selten in Frage gestellt. Für eine Mahlzeit sollte man zwischen 10 und 30 Euro einplanen. Das Cocolo Ramen X-berg hat von Montag bis Samstag von 12:00 bis 23:00 Uhr geöffnet, der Sonntag ist hier ebenfalls Ruhetag. Ein Tipp: Wer draußen sitzen möchte, muss eventuell mit etwas Wartezeit rechnen, aber die Erfahrung ist es oft wert.
Hage Ramen
Eine kleine, manchmal etwas versteckte Perle für Ramen-Liebhaber findet sich in Wilmersdorf, in der Brandenburgischen Straße 77: Hage Ramen. Dieses Lokal wirbt mit originalen Ramen-Nudeln aus Hokkaido und geschmackvoller, traditionell zubereiteter Brühe. Die Einrichtung mag für manche etwas schlichter sein, doch das Essen spricht für sich. Viele Gäste bezeichnen es als einen der besten Ramen-Läden in der Umgebung. Besonders die veganen Miso Ramen und die Möglichkeit, Gerichte mit extra Chili zu bestellen (Vorsicht, scharf!), kommen gut an. Die Bestellung erfolgt modern per QR-Code und Online-Bezahlung oder klassisch per Zettel für Barzahler. Der Service wird als freundlich und sehr schnell beschrieben. Während die Karaage (frittiertes Hähnchen) und das Chicken Katsu Don oft gelobt werden, empfanden manche Gäste die Miso-Brühe als zu leicht oder das Schweinefleisch als nicht knusprig genug. Dennoch überwiegt der Eindruck eines authentischen Ambientes, in dem man sich wohlfühlt. Die Preise liegen im Bereich von 10 bis 30 Euro. Geöffnet ist Hage Ramen täglich von 14:00 bis 21:30 Uhr, wobei die Küche um 21:00 Uhr schließt. Ein Besuch lohnt sich für alle, die authentische Hokkaido-Ramen suchen.
Buya Ramen Factory
Unweit des Kottbusser Tors, versteckt in einem Hinterhof in der Reichenberger Straße 36, liegt die Buya Ramen Factory. Hier wird japanisches Soulfood zelebriert, und zwar von Grund auf hausgemacht. Das Lokal legt Wert auf authentische japanische Rezepte, lokal bezogene Zutaten und eine große Auswahl an veganen Optionen. Wer hierherkommt, sollte unbedingt reservieren, denn die Plätze sind begehrt. Das Ambiente ist lässig und modern, mit einer offenen Küche, die es den Gästen erlaubt, den Köchen bei der professionellen Zubereitung der Speisen zuzusehen. Besonders die knusprige Enten-Ramen (Crispy Duck Ramen) hat es vielen angetan und wird als süchtig machend beschrieben. Aber auch vegetarische Varianten und Vorspeisen wie Gurken mit Misopaste überzeugen. Der Service gilt als extrem höflich, zuvorkommend und schnell. Die Preise bewegen sich zwischen 10 und 30 Euro. Geöffnet hat die Buya Ramen Factory täglich von 12:00 bis 21:00 Uhr. Ein Tipp von Kennern: An der Bar sitzen und das Schauspiel in der Küche genießen – das macht den Besuch zu einem besonderen Erlebnis.
Fazit & Empfehlung
Die Berliner Ramen-Szene ist vielfältig und bietet für jeden Geschmack etwas. Meine Reise hat gezeigt, dass es nicht den einen besten Ramen-Laden gibt, sondern viele herausragende Adressen, die mit unterschiedlichen Stärken punkten.
- Für den anspruchsvollen Kenner und Liebhaber großer Auswahl (auch vegan) ist Hako Ramen Prenzlauer Berg eine sichere Bank, auch wenn man manchmal etwas Geduld oder Bargeld mitbringen muss.
- Wer traditionelle Ramen in gemütlicher Atmosphäre und eine klare Trennung von veganen und nicht-veganen Optionen schätzt, wird bei Iimori Ramen in Mitte fündig.
- Für eine schnelle, authentische und hippe Ramen-Erfahrung in Kreuzberg ist Cocolo Ramen X-berg eine Top-Adresse, besonders wenn man die hausgemachte Limo probieren möchte.
- Hage Ramen in Wilmersdorf ist eine Empfehlung für alle, die originale Hokkaido-Nudeln und einen unkomplizierten, modernen Bestellprozess mögen.
- Und wer auf der Suche nach kreativem, hausgemachtem Soulfood mit Showküchen-Flair ist und gerne reserviert, sollte der Buya Ramen Factory in Kreuzberg einen Besuch abstatten, besonders für die gelobte knusprige Ente.
Egal, für welchen dieser Top-Orte Sie sich entscheiden, eines ist sicher: Eine Schüssel bester Ramen in Berlin ist mehr als nur eine Mahlzeit – es ist ein Stück Lebensqualität, eine wärmende Umarmung für die Seele. Guten Appetit oder, wie man in Japan sagt: Itadakimasu!