Berlin, du pulsierende Metropole, bekannt für deine unstillbare Nachtkultur und musikalische Vielfalt. Doch wo findet man sie, die authentischen Oasen für handgemachte Musik, die Kathedralen des Rock ’n‘ Roll, die besten Rockclubs der Stadt? Ich habe mich auf eine Entdeckungsreise begeben, habe mich durch verrauchte Kneipen und legendäre Hallen treiben lassen, um die Essenz des Berliner Rockclub-Feelings einzufangen. Die Nächte waren lang, die Musik laut, und hier sind sie: die Adressen, die jeder Fan harter Riffs und ehrlicher Bühnenpräsenz auf seiner Liste haben sollte.
Paule’s Metall Eck
Man sagt, Friedrichshain sei das Herz der alternativen Szene Berlins, und mittendrin, in der Krossener Straße 15, findet man eine Institution: Paule’s Metall Eck. Schon beim Betreten umfängt einen eine schummrige, aber ungemein gemütliche Atmosphäre. Die Wände zieren Devotionalien der Heavy-Metal-Geschichte, und der Duft von Fassbier und ehrlichem Rock ’n‘ Roll liegt in der Luft. Hier ist nichts gekünstelt, alles authentisch. Es ist der Kieztreffpunkt für die Metal-Szene, ein Ort, an dem man bei einer Runde Billard oder Kicker schnell ins Gespräch kommt und die Musikvideos auf den Bildschirmen fast schon Nebensache werden – fast. Denn die Musik, die hier läuft, ist natürlich handverlesen und laut. Gäste berichten von einer beeindruckenden Bierauswahl und fairen Preisen, die einen langen Abend ermöglichen. Das Personal? Stets auf Zack und freundlich, so hört man es immer wieder. Geöffnet ist hier täglich von 17:00 Uhr bis tief in die Nacht um 04:00 Uhr morgens, perfekt also für ausgedehnte Rocknächte. Wer es also urig, laut und metallisch mag, für den ist Paule’s Metall- Eck UG zweifellos einer der besten Rockclubs, die Berlin zu bieten hat. Es ist eine echte Raucherkneipe, was für die einen dazugehört, für andere vielleicht ein Punkt ist, den man bedenken sollte.
cassiopeia Club
Weiter geht die Reise, und wir bleiben in Friedrichshain, genauer gesagt auf dem legendären RAW-Gelände in der Revaler Straße 99. Hier residiert seit 2005 das cassiopeia, ein Name, der in der Berliner Clubszene einen festen Platz hat. Das cassiopeia versteht sich als ein Ort des wilden und ausgelassenen Berlins, an dem jeder willkommen ist – und diesen Vibe spürt man sofort. Es ist ein Schmelztiegel für Locals und internationale Gäste, die hier bei Konzerten und Partys zusammenkommen. Das musikalische Spektrum ist breit: Von Punk über Rock bis hin zu Pop und Metal, Live-Konzerte und sogar Karaoke-Abende stehen auf dem Programm. Besonders im Sommer lockt der dazugehörige Biergarten, eine grüne Oase inmitten des urbanen Trubels. Im Inneren erwarten einen mehrere Floors, oft mit unterschiedlichen Musikstilen, Tischkicker und eine generelle Streetart-Atmosphäre. Die Stimmung ist meist locker, ein spezieller Dresscode wird hier nicht verlangt. Man munkelt, dass die Türsteher freundlich seien und die Getränkepreise, beispielsweise für einen Vodka-Redbull um die 8,50 Euro, im Berliner Mittelfeld liegen. Die Öffnungszeiten sind stark veranstaltungsabhängig, daher empfiehlt sich stets ein Blick auf die Webseite des cassiopeia, um sicherzugehen, wann der nächste legendäre Abend in diesem vielseitigen Rockclub steigt.
Lido
Ein weiterer Hotspot für Liebhaber guter Live-Musik findet sich in Kreuzberg, in der Cuvrystraße 7: das Lido. Dieser Musikveranstaltungsort hat sich einen Namen gemacht mit Konzerten, die von Punk bis Indie reichen, und zieht ein bunt gemischtes Publikum an. Betritt man das Lido, fällt sofort die großzügige Gestaltung auf. Der Hauptsaal ist geräumig, mit einer großen Bar, die auch bei ausverkauften Shows einen guten Service gewährleisten soll, und bietet von fast überall einen guten Blick auf die Bühne. Die Akustik wird von vielen Besuchern als sehr gut empfunden, was für einen Rockclub natürlich essentiell ist. Neben dem Hauptsaal gibt es Nebenräume mit Garderobe und Toiletten, die oft als gepflegt beschrieben werden. Das Personal, vom Einlass bis zur Bar, hinterlässt bei vielen einen freundlichen und kompetenten Eindruck. Das Lido ist nicht nur ein reiner Rockclub, sondern auch ein Kulturzentrum, das Raum für diverse Veranstaltungen wie Poetry Slams bietet. Die Getränkepreise gelten als fair, der Eintritt variiert je nach Künstler. Wer mit dem Auto kommt, sollte etwas Geduld bei der Parkplatzsuche mitbringen – typisch Kreuzberg eben. Die genauen Öffnungszeiten richten sich nach den jeweiligen Veranstaltungen, ein Blick ins Programm lohnt sich also immer, um den nächsten unvergesslichen Abend im Lido zu planen.
Quasimodo
Wir wechseln den Bezirk und tauchen ein in die traditionsreiche Atmosphäre von Charlottenburg. In der Kantstraße 12A, versteckt unter dem Delphi Filmpalast, liegt das Quasimodo – eine wahre Legende und seit 1975 einer der ältesten und renommiertesten Livemusik-Clubs nicht nur Berlins, sondern Europas. Ursprünglich als Jazzkeller gestartet, hat sich das Quasimodo zu einer musikalischen Heimat für internationale Künstler verschiedenster Genres entwickelt: Jazz, Blues, Rock, Latin, Soul und Funk geben sich hier die Klinke in die Hand. Betritt man den Kellerclub, spürt man sofort den Hauch von Musikgeschichte. Es ist ein Ort mit Charakter, ein echter Musikschuppen, wie man ihn heute nur noch selten findet. Die Bühne ist nah am Publikum, was für eine intime Konzertatmosphäre sorgt. Der Sound wird oft als exzellent beschrieben, und die Security am Eingang sowie das Barpersonal gelten als professionell und freundlich. Neben dem Clubbereich gibt es auch eine Bar im oberen Bereich, die mit gehobenem Ambiente und guten Drinks lockt – hier bekommt man wohl sogar Wasser und Nüsse gratis zum Drink. Die Getränkepreise, insbesondere in der Bar, werden von manchen als eher gehoben empfunden, aber die Qualität der Musik und das einzigartige Flair scheinen dies für viele wettzumachen. Geöffnet hat das Quasimodo von Mittwoch bis Sonntag, jeweils von 18:00 bis 02:00 Uhr. Montag und Dienstag sind Ruhetage. Für jeden, der auf der Suche nach einem Rockclub mit Geschichte und hochkarätiger Live-Musik ist, führt kaum ein Weg am Quasimodo vorbei.
Trinkteufel
Unsere letzte Station führt uns zurück nach Kreuzberg, in die Naunynstraße 60, wo der Trinkteufel sein Unwesen treibt – im besten Sinne natürlich. Diese schummrige, düster eingerichtete Eckbar ist eine Institution für Fans von Hardcore-Punk und Metal. Die Wände sind mit Graffiti verziert, und aus den Boxen dröhnt genau die Musik, die das Herz jedes Punks höherschlagen lässt. Hier ist es authentisch, hier ist es laut, hier ist es Kreuzberg pur. Der Trinkteufel ist bekannt für seine fairen Preise – ein Bier für um die 3 Euro ist hier keine Seltenheit. Besonders berüchtigt und beliebt ist der hausgemachte „Mexikaner“-Schnaps. Es ist eine klassische Raucherkneipe, was für viele zum Flair dazugehört. Die Atmosphäre wird als weltoffen und angenehm beschrieben; hier trifft man auf ein bunt gemischtes Publikum, das einfach eine gute Zeit bei lauter Musik und kühlen Getränken haben will. Neben Kicker und Flipper gibt es hier vor allem eines: ehrliche Punkrock-Attitüde. Das Personal wird oft als freundlich und kompetent gelobt, mancherorts wird sogar von der Fähigkeit berichtet, Erste Hilfe leisten zu können – ein beruhigender Gedanke in einer wilden Nacht. Geöffnet hat der Trinkteufel täglich von 15:00 Uhr bis 03:00 Uhr morgens. Wer also einen ungeschliffenen, echten Rockclub, oder besser gesagt, eine Punkrock-Kneipe sucht, der wird im Trinkteufel fündig.
Fazit & Empfehlung
Berlin hat für Rockclub-Enthusiasten einiges zu bieten, und die Auswahl ist so vielfältig wie die Stadt selbst. Meine Reise zu den besten Rockclubs hat gezeigt: Es gibt für jeden Geschmack und jede Stimmung den passenden Ort.
- Für den beinharten Metalfan, der eine authentische Kiezkneipe mit lauter Musik und Billardtisch sucht, ist Paule’s Metall- Eck UG in Friedrichshain die erste Wahl. Hier ist es urig und echt.
- Wer Vielfalt liebt, von Konzerten über Partys bis hin zu Karaoke, und das auf einem geschichtsträchtigen Gelände mit Biergarten, der sollte dem cassiopeia Club auf dem RAW-Gelände einen Besuch abstatten.
- Für Liebhaber von Indie-Rock und gut organisierten Konzerten in einer sympathischen Location mit guter Akustik ist das Lido in Kreuzberg eine sichere Bank.
- Wer es historisch und musikalisch hochkarätig mag, vielleicht mit einem Faible für Jazz, Blues und Funk neben Rock, der wird im legendären Quasimodo in Charlottenburg fündig – ein Club mit internationalem Renommee.
- Und für den Punk im Herzen, der eine schummrige, laute und preiswerte Eckkneipe mit Kultstatus sucht, ist der Trinkteufel in Kreuzberg das unangefochtene Ziel.
Egal, für welchen dieser Top-Rockclubs man sich entscheidet, eines ist sicher: Die Berliner Nächte sind lang, die Gitarren laut und die Erinnerungen unvergesslich. Also, Lederjacke an und ab in den nächsten Rockclub – Berlin rockt!